Der beste Quadrocopter für Anfänger

Ok, man muss sagen, die Formulierung „bester Quadrocopter“ ist etwas überzogen, denn für den einen ist etwas anderes das Beste als für den anderen. Aber ich möchte hier auch nicht nur unkommentiert ein Produkt posten, sondern etwas mehr darüber schreiben und auch herausstellen, warum es für mich aktuell das Beste für Anfänger ist. Wenn ihr nicht lange lesen sondern gleich shoppen möchtet, könnt ihr diesem Link zum DJI Phantom im Shop folgen.

Mein DJI Phantom mit Vollausstattung: Graupner eProps, GoPro Halterung mit Dämpfungskit, Prop Guard Propellerschutz und häßlichen Holzklötzen mit Klebenband als Landegestellverlängerung (Foto: ITG).

DJI Phantom – RTF und kein Bausatz-Gewusel

Der Quadrocopter (was ist das?), dem ich diesen Artikel gewidmet habe, ist der DJI Phantom (siehe hier!). Dabei handelt es sich um einen Mini-Quadrocopter, der jedoch über Features verfügt, die man einem „grossen“ Quad fehlen. Der größte Vorteil, den der Phantom dem Anfänger bietet, ist allerdings die Tatsache, dass er als RTF Modell kommt – also ready-to-fly. Man muss lediglich die Landebeine montieren, die Propeller festschrauben und eventuell den Kompass kalibrieren – und schon kann es losgehen. Bedenken sollte man bei all diesen Fluggeräten natürlich den rechtlichen Aspekt, denn unter Umständen benötigt man in seinem Bundesland eine Allgemeine Aufstiegsgenehmigung und eine Modellflugversicherung.

Tolle Features für Quadrocopter-Einsteiger

Der Phantom Quadrocopter (hier ein Link zu einem guten Shop, der den DJI Quad vorrätig hat) hat aber noch weitere tolle Features, die dem Einsteiger in die Copterfliegerei das Leben leichter machen, denn er kommt zum einen mit einem Funksender, der auch schon fertig eingerichtet ist und zum anderen verfügt er über eine mitgelieferte Halterung, die eine GoPro Hero 3 (siehe hier) aufnehmen kann.

Auch die Flugelektronik ist ein solides Stück Arbeit, denn er kann mit GPS Empfänger (ist ab Werk verbaut!) auch Befehle wie Position Hold und Attitude Hold ausführen. Damit läßt er sich am Himmel „parken“ und hält relativ gut seine Position – auch an windigen Flugtagen.

Wenn der Copter mal soweit weg ist, dass man ihn nicht mehr richtig zurück bekommt, weil man die Ausrichtung nicht mehr erkennt, kann man entweder den Flugmodus Course-Lock oder Home-Lock aktivieren und dann durch einen Zug am Steuerhebel den Copter direkt zum Startpunkt zurück fliegen – egal, wie seine Ausrichtung gerade war.

Failsafe – der Notfallplan beim Abriss der Funkverbindung

Auch das Notfall-Feature „Fail-Safe“ hat mir schon den DJI Phantom gerettet. Das greift, wenn der Copter die Funkverbindung zum Sender verliert. Dann fliegt der Quadrocopter automatisch zu seinem Startpunkt zurück und geht dort in langsamen Sinkflug, so dass er selbständig landet. Klappt wirklich sehr gut und man kann es im Notfall auch gezielt auslösen, indem man den Funksender abschaltet. Allerdings sollte man sich sicher sein, dass der Copter im GPS Modus gestartet ist und ausreichend Satelitten zur Verfügung hatte – sonst kann es sein, dass er irgendwo landet, wo er denkt, dass seine Startposition war.

Mit dem DJI Prop Guard Propellerschutz gehen bei Kollisionen keine Propeller mehr zu Bruch – eine sinnvolle Investition, die mir schon einige Euros gespart hat.

Guter Übungscopter für Luftbildfotografen

Ich persönlich habe mir den DJI Phantom gekauft, weil ich ihn als Übungsgerät nutzen wollte. Ich habe einen grossen Oktocopter, den ich für Luftvideos und Luftaufnahmen nutze, aber um mit etwas Flugerfahrung anzutrainieren ist der Phantom sehr gut. Da er auch recht robust gebaut ist, kann man mit ihm eher mal nahe Vorbeiflüge üben oder bei böigem Wetter fliegen. Im schlimmsten Fall sind beim Phantom vielleicht 500 EUR hinüber, während bei dem „grossen“ Gerät gleich ein 5-stelliger Betrag fällig wird. Für mich ist der DJI Phantom der beste Quadrocopter zum Üben, denn die ganz kleinen Quadrocopter (wie dieser) haben weder GPS noch Failsafe und können eigentlich nur bei absoluter Windstille geflogen werden.

Durch die Möglichkeit, die GoPro mit zusätzlichem Dämpfer zu montieren, kann man auch schon recht gute Luftaufnahmen machen und in dieser Hinsicht üben. Leider fehlt aktuell noch die Möglichkeit, das Livebild als Pilot zu sehen, so dass man immer „blind“ filmen und fotografieren muss. Aber mit dem neuen Modell „DJI Phantom Vision“ könnte dieser Markel bald behoben sein.

Das Dämpfungskit kann leicht zwischen GoPro Halterung geschraubt werden und verhindert den Rolling Shutter Effekt bei der GoPro Hero.

DJI Phantom kaufen – hilfreiches Zubehör

Wer sich entscheidet, diesen Mini-Quadrocopter zu kaufen, sollte sich gleich ein paar Zubehörteile mit bestellen, damit man nach dem Auspacken auch Freunde am Fliegen hat. Ich liste hier einige Dinge auf, die ich mir gekauft habe und die empfehlenswert sind – aber kein Muss, wenn man nur mit dem Phantom hin und her fliegen möchte.

• Ersatzakkus – die sind in jedem Fall fast ein Pflichtkauf, denn nach 10 Minuten ist der Flugspaß vorbei und dann heißt es laden gehen. Ich finde 5 Akkus sind ein guter Richtwert, damit man fast eine Stunde Flugzeit hat.
• GoPro Hero 3 Kamera – mit dieser Kamera kann man die Flüge aufnehmen und sowohl Videos in Full-HD als auch in Intervallzeiten Fotos mit bis zu 12 Megapixel machen. Die Black Edition ist das Modell mit der höchsten Auflösung und der besten Framerate im Videomodus – und dies war auch meine Wahl.
• Dämpfungskit für die GoPro Halterung – wer den DJI Phantom mit der Actioncam von GoPro fliegen möchte, der sollte sich dieses Dämpfungskit gönnen. Es hilft massiv gegen den Jello bzw. Rolling Shutter-Effekt, der bei der direkten Montage der GoPro am Copter durch Vibrationen im Flug entsteht.
• Propellerschutz / Prop Guard – dieses Set aus vier Kunststoff-Rahmen kann ganz einfach unter die Motoren geschraubt werden. Damit bieten sie einen Schutz für die Propeller und helfen so zum einen, dass den Propellern bei einer Kollision nichts passiert und zum anderen schützen sie Personen vor Verletzungen, wenn sie mit den Propellern in Kontakt kommen.
• DJI Phantom RTF Kit – das ist natürlich kein Zubehör sondern der Quadrocopter selbst. Ich habe hier einen Link zum RTF Kit eingesetzt, das den Quadrocopter und den Funksender beinhaltet.
• Graupner eProp Propeller 8×5 rechtsdrehend + linksdrehend – diese Propeller nutze ich als Ersatz für die mitgelieferten DJI Propeller. Die Graupner Propeller sind weniger flexibel und bringen so einen ruhigeren Flug des Phantoms, was sich vor allem bei Videoaufnahmen bemerkbar macht. Bei Globeflight kann man die e-Props bereits mit 8mm Bohrung bestellen, so dass man sich das Bohren sparen kann, das normalerweise nötig wäre, um die Propeller passend zu machen.

Damit sind eigentlich alle Zubehörteile erwähnt, die ich für sinnvoll erachte.

Meine Wunschliste für den DJI Phantom

Ich würde mir noch einige Dinge und Features wünschen, die aber aktuell noch nicht (von DJI) zu kaufen sind. Es gibt natürlich diverse Sachen schon zu kaufen, aber meistens benötigt man handwerkliches Geschick um alles einzubauen. Ich warte noch auf die RTF-Version für Handwerksdummies wie mich:

• Senderpult für den DJI Phantom Sender (habe ich nur in einem schweizer Shop gesehen)
• Brushless-Kamerahalterung für die GoPro (die wurde schon vorgestellt, ist aber noch nicht im Handel)
• AV Sender für die GoPro und ein Monitor mit Empfänger an der Funke von DJI, um ein Livebild von der GoPro zu erhalten
• Telemetriedaten wie Flughöhe und Akkuspannung
• Höheres Landegestell bzw. längere Landebeine für den DJI Phantom – bei mir hängt die GoPro auf dem Boden, wenn ich das Unterwassercase an die Halterung am Copter schraube.

Ich würde mich freuen, wenn ich dem einen oder anderen Anfänger eine hilfreiche Einkaufsliste an die Hand geben konnte. Wenn ihr noch Ergänzungen oder Bemerkungen habt, lasst es mich wissen!

Update: Quad mit Kamera für weniger Geld

Heute habe ich noch einen Kamera-Copter für unter 100 EUR gefunden, der natürlich weniger Features als der DJI Phantom bietet, aber der trotzdem für Einsteiger ein Modell sein könnte, um einfach mal für wenig Geld ein bisschen zu üben. Wer sich für den Copter interessiert, findet hier den Beitrag darüber.